Den Initiativ-Entwurf für einen möglichen Neubau des Düsseldorfer Opernhauses verortet sop architekten an das südliche Ende der Königsallee.
Mit einem Baukörper, der in Höhe und Verlauf an die umliegende Bebauung anschließt, gleichzeitig aber vor den Grünflächen des Graf-Adolf-Platzes eine skulpturale Eingangsgeste formuliert, entwerfen sie an der Königsallee ein neues, stadtbildprägendes Entree für die Düsseldorfer Innenstadt.
Die diagonale Kante des Gebäudes zeichnet dabei die historische Linie des ersten städtischen Grünrings von von Vagedes und Weyhe nach, greift den dortigen ursprünglichen Verlauf der Düssel auf und erinnert so an die einstige Grünverbindung zwischen Königsallee und Schwanenspiegel.
Der Baukörper, der auf einem ökologisch nachhaltigen und zukunftsorientierten Konzept fußen soll, öffnet sich entlang seiner gesamten Stirnseite mit einer geschwungenen, gebäudehohen Glasfassade und erhält damit die städtebaulich relevanten Blickachsen zwischen Königsallee und Graf-Adolf-Platz. Gleichzeitig gewähren die Architekten spannende Einblicke in das Innere des Opernhauses, in dem Holz als natürlicher, nachwachsender Baustoff vorwiegend eingesetzt werden soll. Bereits aus der Ferne wird so der Blick frei auf den ellipsenförmigen Opernsaal mit seinen zulaufenden Galerien, der wie ein Körper in das transparente Foyer hineinragt.
Highlight des Entwurfs aber ist das begrünte Dach, zu dem eine großzügige Freitreppe entlang der Königsallee führt und das vielfältige, öffentliche Nutzungen vorsieht. Neben weitläufigen Grünflächen, Cafés und Restaurants könnte eine offene Bühne für verschiedene Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden.
Die Dachstruktur, die auf der Seite der Breite Straße als Fassade fortgeführt wird, wird durch zahlreiche Elemente aus gewölbtem Strukturglas aufgebrochen. Zusammen mit emporragenden Grünwänden, die Außen wie Innen zu einem verbesserten Mikroklima führen, erzeugen sie spannungsvolle Lichtspiele und lassen ein lebendiges, atmendes Bauwerk inmitten der Innenstadt entstehen.
Ganz anders gestaltet sich dagegen die Seite mit der Freitreppe entlang der Königsallee. Hier sieht der Entwurf eine Steinfassade vor, um die für die KÖ typische Bebauung fortzuführen und das Gebäude harmonisch in das denkmalgeschützte Gesamtensemble zu integrieren.
Der mögliche Opernneubau am Ende der Königsallee nutzt das Flair der Düsseldorfer Prachtstraße, die weitläufige Grünfläche am Graf-Adolf-Platz und die ideale Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr für einen großen Auftritt der Deutschen Oper am Rhein, platziert sie an einem ihr würdigen Standort und setzt ein neues städtebauliches Ausrufezeichen im Herzen der Stadt.